Wenn aus Resten ein Klassiker wird
Kennt ihr das, wenn euer Kühlschrank quasi Hallo schreit, weil er euch noch so ein paar traurige Überbleibsel anbietet? Genau das ist mir neulich passiert: Zwei leicht schrumpelige Auberginen und eine halbe Schale Kirschtomaten, die Besseres verdient hatten als den Biomüll. Da hat’s klick gemacht: Parmigiana di Melanzane. Und plötzlich wurde aus dem traurigen Gemüse ein italienisches Soulfood-Wunder, das mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.
Besser als Pizza – und das sage ich als Pizza-Fan
Mal ehrlich: Dieses Gericht hat alles! Es ist cremig, würzig, tomatig, käsig – ach, einfach perfekt. Die Melanzane-Schichten sind wie eine kulinarische Lasagne ohne Nudeln, aber mit mindestens genauso viel Liebe. Und das Beste? Du brauchst kein Kochdiplom, nur gute Zutaten und ein bisschen Zeit. Ich verspreche dir: Parmigiana macht süchtig – aber auf die gute Art.
Weniger ist manchmal mehr – und hier ist das wirklich so gemeint
Was braucht man für ECHTE Parmigiana? Keine 20 Zutaten, keine Zaubertricks, nur Herzlichkeit und ein paar Basics:
- Auberginen – möglichst fest und frisch. Aber keine Panik: Auch die, die schon leicht mit den Augen rollen, tun ihren Job – solange du ihnen Liebe und Hitze gibst.
- Tomaten – Dosentomaten (gern San Marzano) und süße Kirschtomaten. So wird die Sauce zum Gedicht.
- Mozzarella – Für die Cremigkeit aller Cremigkeiten: Büffelmozzarella oder Mini-Kugeln.
- Parmesan – Am Stück. Bitte keinen Tütenstaub.
- Olivenöl – Gut muss es sein. Nicht das Billigste aus dem Discounter. Du wirst es schmecken.
- Frisches Basilikum – Ohne geht’s nicht. Echt jetzt.
- Knoblauch, Salz, Pfeffer, Zucker – Deine Tomatensauce wird’s dir danken.
Profi-Tipps aus meiner Chaos-Küche
- Ofen statt Pfanne? Wenn du es leichter willst, bepinsel die Auberginenscheiben mit Öl und gare sie im Ofen. Spart Kalorien und stinkt die Bude nicht so voll.
- Geschmack braucht Geduld: Gib der Tomatensauce Zeit. Köcheln ist der Schlüssel zum Saucenglück.
- Besser am nächsten Tag: Wie Eintopf oder Lasagne – auch Parmigiana schmeckt durchgezogen noch intensiver. Also: Vorkochen = Win.
Schicht für Schicht zum Glück
Ich mach’s meistens so: Erst ein bisschen Sauce in eine gefettete Auflaufform. Dann gebratene Auberginen drauf, wieder Sauce, Parmesan, Mozzarella. Repeat, bis der Topf leer ist oder du keine Geduld mehr hast – Hauptsache, du schließt mit viel Mozzarella ab. Dann rein in den Ofen, warten (und schnuppern) und sich dabei schon den Magen lauter knurren hören.
Was dazu? Ganz klar: Brot!
Ich serviere meine Parmigiana gerne lauwarm mit frischem, kross gebackenem Baguette oder Ciabatta. Damit kann man die Sauce bis auf den letzten Tropfen auftunken und bei Tisch offiziell den Löffel durch knuspriges Brot ersetzen. Ganz mein Lebensmotto.
Fehler, die du vermeiden solltest (Ja, ich hab sie gemacht …)
- Keine Zaubersauce à la Tomatenmatsch? Dann hast du entweder zu wenig gewürzt oder die Sauce nicht lange genug köcheln lassen. Tomaten brauchen Zuneigung – und Gewürze.
- Wässrig, meh? Salz die Auberginen und tupf sie danach ab wie einen kleinen Welpen nach dem Bad. Wasser raus = Geschmack rein!
Heiß, kalt… ganz egal – Hauptsache Parmigiana!
Frisch aus dem Ofen ist Parmigiana ein Fest. Aber auch kalt oder zimmerwarm läuft dieses Gericht zur Höchstform auf – ein echter Italiener eben. Es macht sich prima auf jedem Buffet und lässt sich super vorbereiten. Ich serviere sie auch gerne als Antipasti – wenn ich denn noch was übrig habe.
Variation gefällig? Ja, bitte!
Lust auf Veränderung? Ich hab schon Versionen mit Zucchini, Kürbis und sogar einem Löffel Ricotta in der Sauce probiert. Auch frischer Thymian oder Rosmarin hauchen dem Ganzen einen neuen Twist ein. Tob dich aus!
Also los – ran an die Auberginen!
Du brauchst kein italienisches Nonna-Gen, um diesen Auflauf zu zaubern. Nur gute Zutaten, ein bisschen Zeit und viel Hungergefühl. Und wenn du ihn gemacht hast, dann lass mich wissen, wie’s war – mitsamt Fotos, Duftbeschreibung oder wilder Käsefäden-Analyse.
Quelle: Gernekochen – Leckere Rezepte | Kochen | Grillen | Backen | Thermomix



