Ein Push, ein Schluck Kaffee – und dann dieser Kloß im Hals
Berlin, später Montagnachmittag. Ich kippe den letzten Schluck Filterkaffee aus dem Späti-Becher (ja, der mit dem Deckel, der immer so tut, als wäre er dicht – Spoiler: ist er nicht) – da knallt mir eine Push-Meldung aufs Handy: Schüsse auf das Büro von Rapperin Shirin David in Berlin-Schöneberg. Ich so: Moment, das ist nicht irgendein Gossip – das ist meine Stadt, mein Kiez-Feeling, meine tägliche U-Bahn-Playlist. Plötzlich fühlt sich die Luft ein bisschen kälter an. Willkommen in diesem merkwürdigen Mix aus Gänsehaut und Großstadt-Galgenhumor, in dem wir Berliner uns leider manchmal einrichten.
Was passiert ist – die Lage im Überblick
Laut Polizei wurden in der Nacht auf Freitag auf einen Gebäudekomplex in Schöneberg mehrere Schüsse abgefeuert. Entdeckt wurden später Einschusslöcher an der Glastür, vor Ort sicherte die Polizei Projektile. Verletzt wurde niemand, die Ermittlungen laufen wegen Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Waffengesetz. Das Ganze betrifft das Gebäude, in dem auch das Büro von Shirin David sitzt – eine der bekanntesten deutschen Künstlerinnen, deren Tracks bei mir regelmäßig die Küche in eine Ein-Personen-Disco verwandeln.
Ich stelle mir die Szene vor: glitzernde Hauptstadtlichter, nasser Gehweg, irgendwo heult eine Sirene, und mittendrin ein Büro, das eigentlich nur Beats und E-Mails sehen will – keine Kugeln. Berlin kann so viel, aber auf diese „Stadtkulisse“ kann ich gut verzichten.
Shirin David bricht das Schweigen – und bleibt laut
In einem Instagram-Broadcast-Channel (ihr wisst schon, diese digitale VIP-Loge) meldet sich Shirin selbst: Sie liest die Nachrichten ihrer Fans, ist nicht in Berlin, hat die Stadt verlassen, um runterzukommen. Und dann dieser Satz, der sich festbeißt: Sie werde sich ihre Stimme „nicht nehmen lassen“ und weiter „laut und unbequem“ bleiben – für und mit Frauen. Genau hier habe ich kurz genickt, Kaffee abgestellt, Gänsehaut. Denn ganz unabhängig davon, wie man ihre Musik findet: Haltung ist hier kein PR-Buzzword, sondern eine Ansage.
Obendrauf deutet sie an, eine Ahnung zu haben, wer hinter der Aktion steckt, und weist Gerüchte zurück, es könne sich um eine Inszenierung handeln. Ich will nichts herbeischreiben, was nicht bestätigt ist – aber alleine, dass diese Spekulationen überhaupt aufpoppen, ist schon wieder so ein typischer Social-Media-Schlingerkurs. Manchmal wünsche ich mir, der Algorithmus würde einfach mal Atem holen.
Mein Berlin-Moment dazu: zwischen Kiezromantik und Realität
Ich liebe dieses Berlin, wirklich. Von der Späti-Philosophie („Kaltgetränk, warmes Herz“) bis zum sonntäglichen Flohmarkt, wo man immer das Gefühl hat, der perfekte Retro-Schatz liegt genau unter dem falschen Deckel. Aber dann gibt es diese Momente, in denen die Stadt sich anfühlt wie ein Filmset, auf dem plötzlich ein Genrewechsel passiert – von Urban Rom-Com zu True Crime. Und ja, ich versuche dann, mir die Dinge mit einem Hauch Ironie zu erklären: „Klar, Berlin, du wolltest nur dramatisch sein.“ Aber hier ist nichts cool, nichts „typisch Hauptstadt“ – hier ist einfach eine Grenze überschritten.
Und falls ihr euch fragt, was Musikstars mit euch zu tun haben: Ziemlich viel. Kultur, Szene, Urban Spirit – das sind nicht nur Schlagworte, das ist ein Lebensgefühl, das wir alle teilen. Wenn darauf geschossen wird – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn – betrifft das mehr als nur eine Person.
Was wir wissen – und was (noch) nicht
Damit wir alle auf demselben Stand sind, hier einmal aufgeräumt:
- Bestätigt: Es gab Schüsse auf einen Gebäudeeingang in Berlin-Schöneberg, die Polizei sicherte Projektile, niemand wurde verletzt.
- Bestätigt: Das Gebäude beherbergt u. a. das Büro von Shirin David; die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und eines möglichen Verstoßes gegen das Waffengesetz.
- Bestätigt: Shirin David hat sich öffentlich geäußert, bedankt sich für den Support, bleibt kämpferisch – und weist Inszenierungsgerüchte zurück.
- Unklar: Wer die Schüsse abgegeben hat, welches Motiv dahintersteht, ob es einen direkten Zusammenhang zur Künstlerin gibt.
Ich weiß, wir alle wollen sofort Antworten. Aber Polizeiarbeit ist kein TikTok-Clip mit 15 Sekunden Laufzeit. Bis dahin gilt: Ruhe bewahren, Fake News parken, Updates abwarten.
Warum mich dieses Statement so bewegt
„Laut und unbequem“ – das ist so ein Satz, den ich mir am liebsten als Post-it an den Bildschirm kleben würde. Denn ganz ehrlich? Laut sein ist anstrengend. Vor allem für Frauen, für queere Menschen, für alle, die die Komfortzone des Mainstreams verlassen. Dass Shirin sich nach so einem Vorfall hinstellt und genau das bekräftigt, ist – unabhängig von jeder Playlist – ein wichtiges Signal. Kunst, Sichtbarkeit, Stimme: Das ist mehr als Show. Das ist Haltung. Und die braucht man, wenn Kugeln plötzlich Teil der Erzählung werden.
Und jetzt?
Ich hoffe auf schnelle Ermittlungserfolge. Und ich hoffe, dass diese Stadt ihren Kunstschaffenden das geben kann, was sie verdienen: Sicherheit und Respekt. Bis dahin halte ich die Ohren offen, die Fakten sauber – und die Ironie in einem Rahmen, der dem Ernst gerecht wird. Bleibt sicher, bleibt wach – und bleibt laut, wenn es drauf ankommt.
Quellen (verifiziert, unabhängig, zuletzt abgerufen am 4. November 2025, Europe/Berlin):
• t-online: Shirin David – Schüsse auf Büro, das sagt die Rapperin. ([t-online.de](https://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_100984190/shirin-david-schuesse-auf-buero-das-sagt-die-rapperin.html))
• n-tv: Shirin David äußert sich nach Schüssen. ([n-tv.de](https://www.n-tv.de/leute/Shirin-David-aeussert-sich-nach-Schuessen-auf-ihr-Buero-article26138495.html?utm_source=openai))
• Hamburger Morgenpost (MOPO): Büro beschossen – so reagiert die Rapperin. ([mopo.de](https://www.mopo.de/news/promi-show/berliner-buero-von-shirin-david-beschossen-so-reagiert-die-rapperin/?utm_source=openai))
• nord24 (dpa): Schüsse auf Berliner Büro von Shirin David. ([nord24.de](https://nord24.de/promis/schuesse-auf-berliner-buero-von-shirin-david-329593.html?utm_source=openai))
