Wenn der Ermittler plötzlich Quizmaster wird
Also mal ganz ehrlich: Ich dachte ja, ich hätte schon einiges gesehen – Schimanski im Feinripp, Boerne in der Pathologie mit Gummihandschuhen XXL – aber dass Wotan Wilke Möhring jetzt täglich zur Prime-Quiz-Zeit auftaucht? Damit hab ich nicht gerechnet. Ja, richtig gelesen: Der sonst so bierernste LKA-Ermittler Thorsten Falke steht ab sofort nicht nur in dunklen Hamburger Gassen, sondern auch neben Kai Pflaume im Scheinwerferlicht.
Vom Tatort zum Ratepult – geht das denn?
Montag bis Freitag, 18 Uhr – BÄM! Da sitzt er nun plötzlich neben Bernhard Hoëcker und fachsimpelt über Dinge wie: „Wie viele Nudeln passen in einen Fiat Panda?“ oder „Hat ein Seepferdchen eigentlich Rücken?“ Ich musste schmunzeln. Ich meine, wer kann schon gleichzeitig Menschen befragen und Multiple-Choice-Fragen beantworten, ohne dabei eine Augenbraue zu verziehen?
Aber irgendwie passt das alles auch zu ihm. Zwischen norddeutscher Grummeligkeit und lakonischem Humor hat Wotan immer schon eine gewisse Leichtigkeit mitgebracht. Hätte ihm nur mal jemand früher sagen sollen, dass man dafür nicht zwangsläufig Leichen im Keller haben muss.
Elton geht, Wotan kommt – Showtime für den Nordmann
Wotan übernimmt übrigens den Platz von Elton, der das Quizparkett verlassen hat. Schade, ja. Aber ganz ehrlich: Wenn schon ein Wechsel, dann bitte mit Klasse – und Wotan bringt davon reichlich mit. Der Kerl hat mehr Präsenz als ein Espresso am Montagmorgen und bringt genau die Mischung aus trockenem Charme und scharfem Verstand mit, die man in dieser Show braucht.
Und was wird nun aus dem „Tatort“?
Beim Gedanken daran, dass mein Lieblings-LKA-Mann nun seine Zeit mit Quizfragen statt Mordwaffen verbringt, wurde ich kurz nervös. Schließlich löst er seit über einem Jahrzehnt im „Tatort“ knifflige Fälle – neben einer guten Tasse Milch natürlich. Doch zum Glück: Entwarnung! Der NDR hat schon gewunken (wahrscheinlich mit einem beruhigenden Milchglas in der Hand) und klargestellt: der „Tatort“ bleibt bestehen, keine Kürzungen, keine Hektik. Puh!
Rein statistisch schafft er sowieso im Schnitt ein bis zwei Fälle im Jahr – das ist also durchaus vereinbar mit einer täglichen Quizshow. Ich mein, wenn er Mord und Totschlag handhaben kann, wird er auch mit Quoten rund um Kaffeesatz und Koalas klar kommen, oder?
Doppelfolge im Dezember – und endlich wieder ein Ermittler-Duo
Und als ob das alles nicht genug wäre, kommt noch ein echtes Highlight für alle „Tatort“-Fans: Im Dezember gibt’s eine doppelte Portion Falke! Zwei Folgen am Stück – ein Novum in der Geschichte dieses TV-Dinos. „Ein guter Tag“ und „Schwarzer Schnee“ heißen die zwei Teile, die am 21. Dezember über die Bildschirme flimmern werden. Popcorn bereitstellen nicht vergessen!
Noch besser: Falke bekommt endlich wieder Unterstützung. Nachdem erst Lorenz (ich mochte sie!) und später Grosz (auch super!) ausgestiegen sind, war der Gute lange solo unterwegs. Nun aber rückt Cyber-Kriminalist Schmitt an – gespielt von Denis Moschitto. Hacker-Power trifft auf Hanse-Härte. Ich sag mal: Das riecht nach ordentlich Spannung!
Fazit: Zwei Welten, ein Wotan
Ich muss zugeben, am Anfang war ich skeptisch. Aber jetzt? Jetzt freue ich mich drauf, abends um sechs Wotan beim Raten zuzusehen, und gleichzeitig weiß ich, dass mein „Tatort“-Liebling nie fern ist, wenn es ernst wird. Der Typ kann halt beides: Krimi und Comedy. Milchtrinker und Mastermind. Quizpult und Küstenmord.
Und wer weiß – vielleicht sind ja die nächsten „Tatort“-Folgen plötzlich voller Anspielungen auf skurrile Quizfragen. Ich sag nur: Wenn Falke dem Mörder auf die Schliche kommt, weil dessen Lieblingsgemüse die Steckrübe ist, dann wissen wir alle, woher das kam … 😉
Quelle: spot on news / ARD




