Vom Modemuffel zur Trend-Queen (ungewollt)

Birkenstock-Sandalen mit Retro-Accessoires symbolisieren modischen Sinneswandel

Wie ich lernte, Birkenstocks zu lieben

Es gibt Veränderungen im Leben, die kommen schleichend – wie ein Sneaker auf Filzsohlen. Und dann gibt es da noch meinen modischen Sinneswandel, der sich so unauffällig vollzog, dass ich rückblickend wirklich nur den Kopf schütteln kann. Vor ein paar Jahren lief ich nichtsahnend an einem gerade neu eröffneten Birkenstock-Store vorbei. Meine Reaktion? Ein angewiderter Blick, ein innerliches Augenrollen und der feste Schwur: diese hässlichen Latschen zieh ich freiwillig nie an. Höchstens, wenn mir mein Orthopäde befehlt, dass es keine Alternative mehr gäbe.

Opa, du warst deiner Zeit weit voraus!

Warum der Ekel? Vielleicht, weil mein Opa immer mit seinen ausgetretenen Birkenstocks durchs Haus schlurfte – ein Geräusch, das sich fest in mein Trommelfell eingebrannt hat. Modeikone war er eher keine, sagen wir’s mal diplomatisch. Und trotzdem: Heute gehören drei Paar der ehemals verächteten Pantoletten zu meinen treuesten Schuhgefährten. Modelle „Arizona“ in Schwarz, „Boston“ in Taupe und Sand – ich schlüpfe rein und fühle mich wie zu Hause auf dem Wohnzimmerteppich.

Von Radlerhosen und Skaterhosen

Und es ging noch weiter mit diesem – nennen wir es zärtlich – modischen Stockholm-Syndrom. Radlerhosen, die für mich früher ausschließlich in Fitnessstudios oder auf Fahrradsätteln ihren Platz hatten, haben sich ebenfalls in meine Garderobe geschlichen. Und dann diese Baggy-Jeans! Ich hab mal gesagt: „Da sieht man aus wie ein Skater auf Wish bestellt.“ Heute? Na klar, mindestens zwei davon hängen in meinem Schrank. Ganz zu schweigen von den Dad-Sneakern, die exakt so aussehen, als hätte mein Vater sie in den 80ern zur Gartenarbeit getragen.

Mere…äh was? Hallo, Vertrautheit!

Laut klugen Menschen mit Psychologie-Diplom steckt dahinter der sogenannte Mere-Exposure-Effekt. Bedeutet: Je öfter ich irgendetwas sehe, desto lieber hab ich’s plötzlich. Unbewusst. Und zack – schwuppdiwupps – finde ich Birkenstocks irgendwie cute. Dieser Effekt ist übrigens nicht exklusiv an Schuhsohlen gebunden: Musik, Essen, Menschen… sogar dieser Matcha-Espresso-Fusion-Zeug, das ich anfangs einfach nur nach Rasenwasser fand, ist plötzlich mein Lieblingsgetränk geworden. Was ist mit mir passiert?!

Liebe, die wächst – nicht plump überrennt

Ich frage mich ja manchmal: Bleibt uns das, was wir erst zögerlich und dann doch lieben lernen, länger erhalten? Ich hab meine Birkis jedenfalls seit Jahren und sie bekommen regelmäßig Auslauf. Die Bikerboots allerdings, in die ich mich auf den ersten Blick verknallte? Haben bisher genau dreimal Asphaltkontakt gehabt. Vielleicht sind langsame Lieben wirklich nachhaltiger. In der Fashion-Sprache heißt das dann wohl: Slow Style statt Fast Crush.

Trends kommen, ich bleib (meistens)

Während Gen Z sich längst wieder den Ballerinas und Crocs hingibt (ja, die mit den Löchern!), bleib ich bei meinen guten alten Fußfreunden aus Kork und Leder. Merke ich hier die ersten Alterserscheinungen? Eventuell. Laut Forschung lässt der Einfluss des Mere-Exposure-Effekts mit zunehmendem Alter nach – wir bleiben eher bei Bekanntem, während Jüngere sich noch munter ausprobieren.

Trend oder Identitätskrise?

Der Soziologe Leon Festinger (klingt wichtig, ist er auch) hat mit seiner „Social Comparison Theory“ rausgefunden, dass wir uns gern an anderen orientieren – besonders, wenn wir uns unsicher fühlen. Und mal ehrlich: Wer hat sich noch nie gefragt, ob diese seltsame Tasche an der jungen Frau gegenüber im Café jetzt trendy oder einfach nur… seltsam ist? Spoiler: Ich hab eine Gen-Z-Maus dabei beobachtet, wie sie völlig aufgeregt genau so eine Tasche lobte – eine George, Gina & Lucy! Die war in meiner Schulzeit schon DER Knaller. Und ich schwöre, damals schwor ich mir: Nie wieder.

Und heute?

Sagen wir mal so: Bei solchen Dingen ist „Nie“ ein sehr flexibler Begriff. Vielleicht landet irgendwann doch wieder so eine GG&L-Tasche auf meiner Schulter. Aber vorerst bleibe ich bei meinen altgedienten Birkis, trinke Matcha, trage Radlershorts – und frage mich insgeheim, ob mein Opa modisch seiner Zeit einfach voraus war. Chapeau, Opa.

Quellenangabe: Psychologische Studien zum Mere-Exposure-Effekt und Social Comparison Theory

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