Wenn Leben dir Auberginen gibt…
…dann mach Parmigiana draus! Und zwar eine, die sich gewaschen hat – oder besser gesagt: mit Olivenöl gebräunt, in Tomatensauce gebettet und mit einer dicken Käse-Decke behaglich zugedeckt wurde. Klingt nach einem Spa für Gemüse? Fast. Nur mit dem Unterschied, dass am Ende niemand entstresst rauskommt, sondern hungrig reinbeißt. Also, zieh die Kochschürze an und mach dich bereit fürs große Schichten!
Warum ausgerechnet Parmigiana?
Kennt ihr das: Man schaut in den Kühlschrank und wird von einem traurigen Haufen Cherrytomaten und leicht erschöpften Auberginen angestarrt. Der Moment, in dem man sich fragt: Pizza bestellen oder doch was Feines zaubern? Voilà: Parmigiana di Melanzane – der kulinarische Ritterschlag für Reste. Ob die Aubergine frisch wie vom Feld oder schon ein bisschen in die Jahre gekommen ist – in diesem Gericht wird sie zum Star. Ehrlich, da würden sogar Zucchini neidisch, wenn sie könnten.
Weniger Drama, mehr Aroma – die Zutaten
Dich erwartet kein Zirkus mit 1001 Zutaten. Stattdessen eine übersichtliche Liste, die wie ein Kurzurlaub nach Italien schmeckt.
- Auberginen: Fest, fleischig und glänzend – fast wie ein Mittsechziger im Lederanzug. Oder eben die, die du eh schon da hast.
- Tomaten: San Marzano aus der Dose meets süße Cherrytomaten – Romeo & Julia in der Auflaufform.
- Parmesan: Bitte frisch reiben. Der Unterschied zwischen Block und Tüte ist wie zwischen Oper und Playbackshow.
- Olivenöl: Nicht geizen! Gutes Öl ist hier mehr als Fett – es ist Charakter, Seele, die italienische Mama im Gericht.
- Mozzarella: Büffel oder nix. Wer einmal den cremigen Schmelz gekostet hat, lässt alles andere links liegen.
- Basilikum: Wenn Kräuter sprechen könnten, rufen frische Basilikumblätter „Dolce Vita!“
- Knoblauch, Oregano, Zucker: Die Backgroundsänger, die der Tomatensauße ihren Chartplatz garantieren.
Kochen wie ein Mafiosi auf Kur
Das Geheimnis liegt im Weglassen – kein Schinken, kein Ei, keine Experimente. Einfach pure Zutatenliebe. Salze die Auberginenscheiben, lass sie kurz schwitzen und tupfe sie dann trocken wie ein Edelfisch zum Fotoshooting. Dann ab durch die Mehlstraße und ab in heißes Öl – goldbraun bitte, nicht rußig. In der Zwischenzeit darf die Tomatensauce sanft vor sich hin blubbern. Und du? Nimm einen Löffel und koste mit geschlossenen Augen. Wenn dir nicht reflexartig ein „Mamma Mia“ entfleucht, stimmt etwas nicht.
Aufbauen wie ein Lasagne-Baumeister
Jetzt kommt der Teil, an dem du dich wie Michelangelo fühlen darfst. Eine Auflaufform, Schicht für Schicht: Sauce, Auberginen, Käse – repeat! Am Ende sollte die Form aussehen wie ein bewusstseinserweiternder Gemäldemix aus Rot, Lila und Gold.
Ab damit in den Ofen. Und jetzt? Füße hoch, Gläschen Wein, und warte auf den wunderbarste Geruch, der je aus deinem Backofen gekrochen kam. Kleiner Tipp: Nicht gleich anschneiden! Gönn ihr 10 Minuten Ruhe – auch Italo-Diven brauchen eine kurze Auszeit vorm großen Auftritt.
Tiefkühlpizza war gestern – hier kommt die Krönung!
Ob warm, lauwarm oder (leicht rebellisch) kalt – Parmigiana di Melanzane kann alles. Als Hauptdarsteller beim Abendessen oder als glamouröse Antipasti am nächsten Tag macht sie in allen Rollen eine exzellente Figur. Und wenn du sie dann noch mit frischem Baguette servierst, ist das Geschmackskino perfekt. Bonus: Sie schmeckt am nächsten Tag sogar noch besser. Wie guter Wein. Oder Rache.
Für Mutige und Experimentierfreudige
Du willst mehr? Schicht sie mit Zucchini. Oder ersetze den Parmesan durch Ricotta für den Frischkäse-Kick. Auch Rosmarin darf mitspielen. Kurz: Diese Parmigiana ist dein Spielfeld. Tob dich aus – solange du nicht Ananas ins Spiel bringst, verstehen wir uns blendend.
Und falls du es doch vermasselst…
Keine Panik. Wird die Sauce fad? Würze, Baby, würze! Wird der Auflauf wässrig? Tschuldigung, aber da hast du das Salzen der Aubergine übersprungen, gell?
Fazit: Wie ein Sonnenuntergang in Süditalien – nur zum Essen
Parmigiana di Melanzane ist Soulfood mit sizilianischem Akzent. Keine Haute Cuisine, sondern echtes Herzessen. Und ja, es macht ein bisschen Arbeit – aber die belohnt dich mit einem Gericht, das sogar bei deinem schlechtgelaunten Nachbarn ein Lächeln entlockt. Also, ran an die Aubergine – mehr Dolce geht nicht.
Quelle: Gernekochen – Leckere Rezepte | Kochen | Grillen | Backen | Thermomix
