Glen Powell liefert – aber auf SNL
Es gibt Promi-Momente, die fühlen sich an wie eine perfekte Lieferung: pünktlich, überraschend persönlich und mit Schleife. Genau so war Glen Powells Hosting-Debüt bei Saturday Night Live am Sonntagmorgen (deutscher Zeit). Der Twisters- und The Running Man-Star holte gleich zu Beginn sein Ass aus dem braunen Ärmel: Er stellte „Mitch“ vor – seinen Lieblings-UPS-Fahrer. Ja, wirklich. Der Mann, der sonst Toaster und Turnschuhe zustellt, stand plötzlich im Studio 8H auf der Bühne und grinste in die Kameras, weil Powell ihm ein Versprechen aus der Corona-Ära einlöste.
Die Vorgeschichte: Ein Selfie, ein Rückzieher, ein Running Gag
Zurückspulen: Vor ein paar Jahren sollte Powell schon einmal SNL hosten – als Begleitfeuerwerk für Top Gun: Maverick. Dann kam die Pandemie, der Film wurde verschoben und mit ihm der große Moment. Blöd nur, dass Mitch zufällig bei der Jubel-Nachricht auf der Veranda stand und ein Erinnerungs-Selfie abbekam. Ergebnis: Vier Jahre lang dachte der Paket-Profi offenbar, Powell habe ihm einen Bären aufgebunden. Also ließ der Schauspieler seine Schwestern den Mann aufspüren, flog ihn nach New York und holte das Foto live auf der Bühne nach. Paket zu, Schleife drum. Ende gut, alles gut.
„Live from New York…“ mit Seitenhieben
Und natürlich war es nicht nur der „UPS-Cinematic-Universe“-Moment. Die Show schoss sich im Cold Open mit satirischer Zielgenauigkeit auf die frisch diskutierten Epstein-Unterlagen ein – inklusive eines gewohnt absurden Trump-Spoofs. Das Ganze zog sich klug als roter Faden durch den Abend: von Update-Gags bis zu einem wiederauferstandenen MacGruber, der zwischen Aktenordnern und Panik die Komik der Peinlichkeit zelebrierte. Wer politische Satire am Sonntagmorgen zum Kaffee mag: geliefert!
Powell, der Charme-Logistiker
Powell selbst? Der spielte seinen derzeitigen Überall-Status mit hübscher Selbstironie: „Ich weiß, ihr habt mein Gesicht oft gesehen – meine Mutter findet’s klasse.“ So oder so ähnlich fühlte sich das an: wie ein Kumpel, der an der Bar einen guten Witz erzählt und dich zwischendurch mit einem Schultertippen bei Laune hält. Kein verkrampfter „Bitte-findet-mich-witzig“-Modus, sondern lässiges Timing, textsichere Skizzen und ein Host, der weiß, wann er die Bühne teilt – mit Mitch, mit der Band, mit den Sketch-Partnern.
Musik, die man behält – wie eine Sendungsnummer
Musikalisch lieferte Olivia Dean zwei elegante Performances, die dich – um im Bild zu bleiben – spätestens am Montag noch im Ohr „tracken“. Soulige Ruhe, große Stimme, wenig Firlefanz: ein angenehmer Kontrast zur Sketch-Rasanz. Für viele US-Zuschauerinnen und -Zuschauer war das ein Erstkontakt, der hängen bleibt.
Warum das Ganze so gut funktioniert hat
- Konzept mit Herz: Der UPS-Auftritt war mehr als ein Gimmick. Er gab dem Abend eine kleine, echte Geschichte. Und echte Geschichten brennen heller als jede Pointe.
- Satire mit Biss: SNL traf die Balance zwischen „aua“ und „haha“. Gerade das Epstein-Thema zeigte, wie Comedy Kanten behalten kann, ohne zum Holzhammer zu werden.
- Host in Hochform: Powell spielte nicht den Klassenclown, sondern den Klassenmoderator – präsent, aber großzügig. Genau die Sorte Star, die Live-TV liebt und nicht fürchtet.
Kennt ihr das?
Wenn man jahrelang von irgendwas erzählt – „Ganz ehrlich, nächstes Jahr zieh’ ich durch!“ – und dann passiert alles später, anders, größer. Powells Monolog war genau dieser Vibe. Erwartungen vs. Realität: Der eine bestellt sich Motivation mit Overnight-Express, der andere lernt, dass manches in Economy fliegt – aber dafür sicher ankommt. Und seien wir ehrlich: Ein bisschen alle wollten wir, dass Mitch wirklich existiert.
Fazit: Ein Abend wie ein gut verpacktes Geschenk
Powell hat SNL nicht neu erfunden, aber er hat den Abend gefaltet, geklebt und mit einem charmanten Bändchen versehen. Ein Host, der liefern kann; eine Show, die gesellschaftlich austeilt; und ein UPS-Mann, der zum Running Gag mit Happy End wird. Mein pointiertes Fazit: Nicht jede Lieferung braucht Prime – aber diese hatte definitiv das Prädikat „zustellbereit mit Applaus“. Jetzt bitte einmal unterschreiben… wir sehen uns nächsten Samstag.
Quellen: People: Glen Powell holt UPS-Fahrer Mitch auf die SNL-Bühne • Business Insider: Powell lädt „Mitch“ zu SNL ein • Washington Post: SNL nimmt Epstein-Akten aufs Korn • The Guardian: Recap zu Powells SNL-Folge





