Endlich wieder Klatschen statt Krankenhaus
Leute, ich muss euch was erzählen. Stellt euch mich vor – mit zwei Krücken, nem noch leicht schiefen Rücken und einem Grinsen, das breiter nicht sein könnte – denn: Ich bin zurück im Rateteam von „Sag die Wahrheit“! Ja, ganz genau. Der Typ, der sich letztes Jahr vom TV zurückgezogen hat, weil ein mieser Tumor meinte, spontane WG im Rücken zu machen, steht wieder vor der Kamera. Und zwar nicht irgendwo, sondern in unserer ehrwürdigen Rätselrunde, dem wohl charmantesten Überbleibsel des linearen Fernsehens.
Backstage mit Krücke und Krause
Als ich das erste Mal wieder das Studio betreten habe, fühlte sich das an wie ein Besuch bei alten Freunden. Nur ohne den obligatorischen Kuchen, aber mit reichlich Bühnenscheinwerfer und dem vertrauten Studio-Mief. Da standen sie – Smudo, Kim Fisher und Hadnet Tesfai – in alter Rate-Manier bereit, mir einen gebührenden Empfang zu bereiten. Und unser Moderator Michael Antwerpes? Der charmanteste Mann im Anzug seit Erfindung der Glotze. Ehrlich.
Ganz ehrlich: Ich hatte Riesenschiss, wieder auf Sendung zu gehen. Aber das Team hat mich aufgenommen, als wäre ich nie weg gewesen. Zugegeben, die Krücken sorgten für etwas Stolperpotenzial in der Studiodeko – aber hey, Showbiz ist gefährlich. Ich hab’s überlebt.
Rate mal, wer wieder lachen kann
Falls du das Format nicht kennst (wo warst du die letzten zwanzig Jahre?!): In „Sag die Wahrheit“ erzählen drei Kandidaten dieselbe Story – aber nur einer sagt die Wahrheit. Und wir Promis müssen rausfinden, wer hier den größten Quatsch erzählt. Klingt easy? Haha, ja nee. Mach das mal mit einem Restnarkose-Gehirn, dem noch ein paar Knochen fehlen.
Aber ich sag’s euch: Lachen ist immer noch mein Schmerzmittel Nummer eins. Und wer braucht schon ein vollständig zusammengeklebtes Skelett, wenn man mit Wortwitz und einem Augenzwinkern durchs Leben humpeln kann, oder?
Knochen weg, Humor da – Deal des Jahres
In meiner eigenen Sendung „Kurzstrecke“ hab ich’s mit Sebastian Pufpaff schon ein bisschen thematisiert: Meine Krebsdiagnose kam wie ein Faustschlag mit Ansage – nur ohne Vorwarnung. Ich hatte Rückenschmerzen. What else? Nächstes Ding: OP, Pause, Krankenhausflure statt Kameras. Und ja, der Tumor war bösartig. Aber am Ende hab ich gewonnen. Okay, ein paar Knochen musste ich auf dem Weg zurücklassen – aber so what?
Ich war ein Jahr raus – TV-Abstinenz, Öffentlichkeit ade. Jetzt hab ich nicht nur den Weg zurück ins Programm geschafft, sondern auch eine neue Perspektive aufs Leben. Und die lautet: mehr Scherzmittel als Schmerzmittel!
Back to the Spielrunde
Jetzt steh ich also wieder da, mitten im Studio, flankiert von lachenden Kollegen und einer Kamera, die meine noch leicht wackelige Haltung einfängt. Und wisst ihr was? Ich könnte nicht glücklicher sein. Denn trotz allem, was passiert ist – oder gerade deswegen – weiß ich: Fernsehen macht Spaß. Und die Wahrheit manchmal auch.
Also keine Sorge, ich bleib euch noch ein bisschen erhalten – mit weniger Rückenschmerzen, aber neuen Pointen im Gepäck. Und falls meine Frisur auch im nächsten Jahrzehnt noch nicht sitzt: Hat sie ja noch nie.
Schön, dass ihr wieder dabei seid.
Quelle: SWR / Instagram-Kanal von Pierre M. Krause




