Ein Samstagabend, ein Rollbrett und die Schwerkraft
Ihr kennt das: Man will nur elegant um die Kurve, und plötzlich macht die Physik einen auf Drama-Queen. Genau das passierte Verona Pooth bei „Schlag den Star“. Erste Runde, Adrenalin im roten Bereich, ein Rollgefährt mit Kurbeln wie aus einem Fitnessstudio für Gladiatoren – und zack, liegt Verona rücklings, die Kurbel küsst unsanft den Oberschenkel. Schnitt. Arzt. Kühlpack. Und weil TV magisch ist, kehrt sie zurück, als hätte man ihr im Backstage einen Trank aus Stoßfestigkeit und Durchhaltewillen serviert.
Das Bild: Verona, die sich die Kühlkompresse kurzerhand in die Hose steckt – praktisch, unglamourös, aber effizient. Und irgendwo klatscht das Internet Beifall, weil: Schmerz ist real, und Humor ist die bessere Salbe. ProSieben-Studios sind eben keine Wattebäusche, eher ein Hindernisparcours mit Flutlicht.
Sechs Stunden Later: Ein Endspiel, das keines sein durfte
Die Show zog sich wie Kaugummi auf der Stadiontribüne – im besten Sinne: 15 Spiele, gefühlt 27 Führungswechsel, Espresso in Dauerschleife. Pooth + Pooth gegen Ochsenknecht + Ochsenknecht, Mütter und Söhne, Rufe aus dem Publikum, ein Moderator zwischen Seitenhieben und Stoppuhr. Und dann dieser Moment, an dem das geplante Finalspiel „Halten“ kippt: Natascha Ochsenknecht meldet gesundheitlich „nope“. Fair enough – Knochen aus Glas hat niemand bestellt.
Also Ersatzspiel. „Fang den Hut“. Es klingt wie Kindergeburtstag, spielt sich aber unter Druck wie Mini-Olympia: werfen, fangen, nicht patzen. Die Ochsenknechts behalten die ruhigeren Hände, die Pooths die größeren „Hach, schade“-Augen. Das Preisgeld wandert zu Team O., der Puls sinkt, die Lichter nicht – denn das Internet, ihr ahnt es, steht schon in den Startlöchern.
Der Tag danach: Kommentare, Kaltluft und ein Hundeprofi mit Meinung
Kaum schläft die Stadt, ist Social Media wach wie eine Nachtbäckerei. „Unsympathisch!“, „Total unterhaltsam!“, „Fairness!“ – die Timeline fühlt sich an wie ein Wohnzimmer, in dem drei Radios gleichzeitig laufen. Verona hatte sich während der Show nicht nur einen blauen Fleck gefangen, sondern auch später eine ordentliche Ladung Kritik. Besonders pikant: Hundecoach Martin Rütter stichelte in seiner Insta-Story sinngemäß, dass Fairness kein Wellnessprogramm sei – und dass man sie aushalten müsse, auch wenn das Bankkonto gut gepolstert ist. Aua, diesmal für die Eitelkeit.
Und während die Kommentarspalten noch kochen, machen die Beteiligten das einzig Erwachsende: erklären. Natascha betont, das Finalspiel aus gesundheitlichen Gründen nicht spielen zu können – angemeldet, transparent, legitim. Verona wiederum zeigt, dass sie nach dem Sturz nicht die Bühne, sondern nur kurz die Arzttasche gesehen hat. Kein heroischer Mythos, eher ein realistisches „Ich mach weiter, aber bitte mit Kühlakku“.
Zwischen Show und Sport: Was wir wirklich gesehen haben
Hand aufs Herz: „Schlag den Star“ ist weniger Champions-League, mehr Highspeed-Kermis mit Promibonus. Es geht um Können, aber auch um Kanten. Wer alles glattbügelt, kriegt vielleicht gute Werte, aber keine Herzen. Verona war laut, verletzlich, trotzig – manchmal alles gleichzeitig. Die Ochsenknechts waren fokussiert, sparsam mit Mimik, am Ende souverän. Beides sind TV-Rollen, die wir heimlich lieben: die Bühnensturm-Königin und das ruhige Gewinner-Duo. Ohne die eine wäre die Show halb so wild, ohne die anderen nur halb so fair.
Kennt ihr das? Man schaut zu, schwankt mit, und am Ende erwischt man sich beim heimlichen Applaus für alle, die da sechs Stunden lang durchhalten. Die Wahrheit ist: Ein Sturz ist kein Skandal, ein Ersatzspiel ist kein Weltuntergang, und eine spitze Story auf Instagram ist noch lange kein Urteil. Es ist Fernsehen. Und Fernsehen lebt davon, dass wir am nächsten Morgen etwas zu erzählen haben.
Fazit mit Kühlpack
Verona Pooth hat den blauen Fleck des Abends abbekommen, die Ochsenknechts den Pokal, und das Netz den Stoff für Diskussionen. Erwartung gegen Realität? Erwartet hatten wir Glamour und Siegpose. Bekommen haben wir Glamour mit Eisbeutel und einen Hut, der im richtigen Moment genau dahin flog, wo er sollte. Aber wisst ihr was? Genau deshalb schalten wir doch ein. Weil das Skript der Show zwar geschrieben ist – der Slapstick der Schwerkraft aber nicht. Nächstes Mal vielleicht ein Helm als Accessoire, Verona. Der Trend könnte was werden.
Quellen (verifiziert, deutschsprachig): Stern – Schreckmoment bei „Schlag den Star“: Verona Pooth verletzt sich • t‑online – Medizinischer Notfall bei „Schlag den Star“ • Merkur – Verona Pooth muss Kritik einstecken • TV Spielfilm – Verona Pooth verletzt sich schon im ersten Spiel • Bunte – Schockmoment bei „Schlag den Star“




