Babypool ade: Warum euer 12 Monate altes Planschmonster nicht ins Wasser darf
Du träumst von blauen Ozeanen, morgens Cappuccino auf dem Balkon und abends Shows mit Glitzer und Glamour – und das alles mit Baby an Bord? Spoiler: Glitzer bleibt im Koffer. Und der Cappuccino ist höchstens lauwarm, wenn du ihn endlich trinken kannst – nämlich dann, wenn dein Nachwuchs gerade damit beschäftigt ist, sein Obstgläschen im Radius von 1,5 Metern zu verteilen.
Baby an Bord: Ab wann? Und warum das Timing alles ist!
Rein theoretisch darf dein Mini-Matrose ab sechs Monaten mit auf See. Praktisch gefragt: Willst du das auch wirklich? Vor allem, wenn sich die Reise über drei oder mehr Seetage zieht. Denn dann brauchst du ein Kind, das mindestens ein Jahr alt ist – und im Idealfall schon das Fremdeln beendet hat, während es mit dem Zahnen gerade anfängt. Mit anderen Worten: Gute Reise!
Kinderbetreuung oder Eltern-Kind-Zahlentraining?
Träumst du davon, deinen Knirps mal eben für zwei Stunden entspannt im Kids Club zu parken, um an Deck ein Buch zu lesen? Du romantisierst. Denn echte Baby-Betreuung gibt’s nur bei den Luxus-Eltern-Schiffen von AIDA – und auch da kostet’s. Alle anderen Reedereien bieten eher sowas wie: ‚Hier sind bunte Bauklötze. Und jetzt spiel MIT deinem Baby, nicht FÜR dein Baby.‘
Babynahrung: Von Gourmetbrei bis „bring alles selbst mit“
AIDA vergoldet dir dein Elternherz mit ihrem Baby Corner – ein Eldorado aus HiPP-Gläschen, Fruchtbrei und fluffigem Grießbrei. Alles kostenlos! Bei den anderen Reedereien lässt’s sich eher so beschreiben: Du schleppst deinen halben Drogeriemarkt im Kofferraum an Bord – von Fläschchen über Milchpulver bis zu Quetschies. Und am Ende wärmt dir der Kabinenservice deinen Brei um 2 Uhr früh auf, während du auf Knien betest, dass dein Baby weiterschläft.
Schwimmwindel im Pool? Haha. Nein.
Egal ob dein Baby eine frisch gewickelte Pampers Aqua trägt oder in einem Designer-Badeanzug mit Rüschen steckt – das Poolvergnügen ist tabu. Schwimmwindeln oder nicht, Bakterien-Paranoia siegt. Nur bei den neueren AIDA-Schiffen darf dein Knirps wenigstens im Baby-Planschbecken minimal spritzen – das ist wie ein Privatstrand im Vergleich zum Chlor-Massenbad der Großen.
Schlafen auf engstem Raum: Bungee-Jumping im Babybett
Innenkabine mit Baby? Nur, wenn du Masochist bist. Denn Platz ist Mangelware und das Babybett nimmt ungefähr 30 Prozent des Kabinenbodens ein. Dein Buggy steht gestapelt auf dem Windeleimer, du balancierst nachts zwischen Stillkissen und Schnullerbergetappe. Mein Tipp: gönn dir eine Balkonkabine – nicht wegen der Aussicht, sondern weil wenigstens einer aus dem „Kleinkind-Tunnel“ entkommen kann, während das Baby schläft.
Medizinischer Notfall mitten auf dem Ozean?
Bordärzte sind da – aber in den seltensten Fällen Kinderärzte. Nur MSC hat den Joker im Ärmel: einen 24/7 erreichbaren Kinderarzt über Telemedizin, falls der kleine Kapitän mal nicht nur schreit, weil er Hunger hat. Ansonsten: Reiseversicherung buchen. Ohne Diskussion. Und Fiebersaft dabei haben. Und Kümmelzäpfchen. Und ein Gebet.
Fazit: Mehr Babyplausch als Babyurlaub
Liebe Eltern, die Wahrheit liegt zwischen Instagram-Idylle und Kreuzfahrt-Kasernenhof. Eine Kreuzfahrt mit Baby ist keine Auszeit für Mamas und Papas – sondern eine logistische Meisterleistung mit Meerblick. Es quietscht, es schreit, es spuckt. Aber hey – du kannst immerhin sagen, dass euer Baby seine ersten Karottenbrei-Flecken auf hoher See produziert hat. Und das ist doch auch irgendwie… unvergesslich.
Quellen: Offizielle Angaben der Reedereien (Stand November 2025), persönliche Erfahrungen, Community-Beiträge (Facebook, Reddit, Cruise Critic)








