Was letzte Nacht geschah – und warum ich um 2 Uhr in Berlin hellwach war
Es ist 02:07 Uhr in Berlin, mein Kaffee schmeckt nach Jetlag und Euphorie, und ich starre wie gebannt auf den Livestream aus Los Angeles: Die Rock & Roll Hall of Fame 2025 holt Salt‑N‑Pepa in den Musik‑Olymp. Ja, genau die – die Queens, die schon unsere Discman‑Akkus leergetanzt haben. Und während im Peacock Theater die Scheinwerfer blitzen, erwische ich mich dabei, wie ich in Socken durchs Wohnzimmer gleite. Nur der Nachbar über mir bleibt unbeeindruckt. Der hat wahrscheinlich AirPods mit Wellenrauschen.
Das große Ding des Abends
Salt‑N‑Pepa stürmen auf die Bühne und ballern eine Medley‑Rakete raus: „Shoop“, „Let’s Talk About Sex“, „Whatta Man“ (mit En Vogue) – und natürlich „Push It“. DJ Spinderella an Bord, Missy Elliott als Laudatorin, die Crowd im kollektiven Throwback‑Rausch. Ich habe kurz versucht, den ikonischen „Push It“-Handmove nachzumachen und mir dabei halb den Kaffee über das Hoodie‑Logo gekippt. Worth it.
Parallel dazu wird im Saal immer wieder feuchte Augen gewischt: Cyndi Lauper verwandelt „True Colors“ in eine Gänsehaut‑Hymne, und Outkast? Die Jungs teilen sich das Mikro für die Dankesworte – performen aber (auch diesmal) nicht zusammen. Mein inneres Fangirl hat kurz „Hey Ya!“ geschrien, bekam aber nur ein freundliches Winken zurück. So ist das mit Legenden: Sie lassen uns warten – und wir lieben sie trotzdem.
Meine Erinnerung, die plötzlich wieder Bass hat
True Story: Ich habe „Push It“ das erste Mal nicht im Club, sondern zwischen vorderen Kühlregalen erlebt. Supermarkt‑Freitag, kurz vor Feierabend. Irgendwer hat den 80s‑Kanal aufgedreht, und plötzlich slide ich mit einem Wagen voller Tiefkühlpizza in Richtung Kasse wie auf einer neonfarbenen Tanzfläche. Seitdem ist „Push It“ für mich der Soundtrack zu spontanen Mini‑Raves mit Einkaufskorb. Gestern Nacht in L.A. war es genauso – nur größer, lauter, glanzvoller. Und ehrlich: Diese Induktion fühlt sich nicht nur nostalgisch richtig an, sondern überfällig. Wer so viele Frauen (und ehrlich: auch die Männer) mit Selbstbewusstsein, Humor und gnadenlosen Hooks versorgt hat, gehört genau dorthin, wo jetzt dieser glänzende Hall‑of‑Fame‑Ring hängt.
Highlights, die noch nachhallen
- Salt‑N‑Pepa mit kompletter Energieeinlage – und Spinderella als historischer Moment: erste weibliche DJ im Rock Hall‑Kosmos. Mein Herz hat dazu Beat‑juggled.
- Cyndi Laupers „True Colors“: ein Regenbogen, bei dem selbst mein WLAN kurz sentimental wurde.
- Outkast Seite an Seite am Rednerpult – keine Performance, dafür einen der charmantesten Dankes‑Momente des Abends. Rock‑Paper‑Scissors, irgendwer?
Und natürlich wurden neben Salt‑N‑Pepa weitere Größen geehrt: Von Bad Company über Soundgarden und The White Stripes bis zu Chubby Checker, Joe Cocker und Cyndi Lauper selbst – eine Klasse, die nach „Mixtape fürs Leben“ klingt. Plus die Musical‑Excellence‑Ehren für Thom Bell, Nicky Hopkins und Carol Kaye – die Schubkraft hinter so vielen Lieblingssongs.
Warum das wichtig ist – jenseits der Glitzerkonfetti
Diese Aufnahme ist mehr als Nostalgie. Salt‑N‑Pepa haben mit frecher Klarheit über Themen gerappt, die andere Acts maximal angetippt hätten: weibliches Begehren, Safe Sex, Body‑Autonomie. Sie haben Pop‑Ohren für Rap geöffnet – und Rap‑Herzen für Pop. Die Hall of Fame sagt damit laut und deutlich: Hip‑Hop‑Geschichte ist Musikgeschichte. Punkt. Und ja, ich will jetzt sofort eine Doku‑Serie über die Wrecking Crew der 90er‑Rap‑Produktion. Disney+, just saying.
Mein Fazit um 03:11 Uhr
Ich klappe den Laptop zu, die Playlist läuft weiter und ich verspreche mir, beim nächsten Supermarkt‑Rave nicht wieder die Tiefkühl‑Erbsen zu jonglieren. Gestern Nacht war kein gewöhnlicher Award‑Abend. Es war eine Verabredung mit der eigenen Musikbiografie – und die kam in High‑Tops und mit Refrains, die man auch um 2 Uhr morgens noch fehlerfrei mitsingen kann. Salt‑N‑Pepa sind jetzt offiziell im Rock‑Heiligtum. In unseren Playlists waren sie es eh schon.
SEO‑Kurzfazit: Rock & Roll Hall of Fame 2025, Salt‑N‑Pepa Induktion, Cyndi Lauper „True Colors“, Outkast ohne Performance, Peacock Theater Los Angeles – alles drin, alles laut, alles legendär.
Quellen (verifiziert, unabhängig): AP News – Rock & Roll Hall of Fame 2025: Performances & Highlights • Rock & Roll Hall of Fame – Salt‑N‑Pepa Inductee Profil (2025) • Decider – Wie & wo die 2025er Zeremonie gestreamt wurde



