Der Moment, der mich vom Sofa riss
In der Nacht zum Donnerstag, 16. Oktober 2025, saß ich mit einer Tüte Salzstangen bewaffnet vorm Fernseher, als es passierte: Sarah‑Jane Wollny musste bei Promi Big Brother 2025 gehen. Zack, Exit. Und ich? Habe mich dabei ertappt, wie ich nicht traurig, sondern – ja, wirklich – ein bisschen stolz war. Dieser Abgang hatte was von Kino mit Gänsehaut, nur ohne Popcorn-Preisschock.
Ganz ehrlich: Ich hatte Sarah‑Jane bis gestern eher als ruhigen Pol im Haus abgespeichert. Nicht die Lauteste, nicht die Zickigste, eher Team Taktgefühl als Team Taktik. Aber was sie da abgezogen hat, war Reality-TV mit Wertekompass – und das sieht man nicht alle Tage.
Teamgeist vs. Eigenschutz – die Einkaufswagen-Szene
Die wohl symbolträchtigste Szene kam ausgerechnet beim Einkaufen (mein natürlicher Lebensraum). Der große Bruder stellte Sarah‑Jane vor die Wahl: Mit einem simplen Einkaufswagen-Move hätte sie sich direkt vor der Nominierung retten können. Stattdessen entschied sie sich gegen den Rettungsring – und für das Team. Ich sag’s, wie’s ist: Da stand eine Reality-Kandidatin und dachte nicht zuerst an Sendezeit, sondern an die anderen. In einer Show, in der normalerweise jede Sekunde für’s eigene Überleben zählt, ist das ungefähr so selten wie ein ruhiger Abend im Rohbau.
Natürlich hat das ganze Drama eine Ironie, die dicker ist als die Rohbauwände: Ausgerechnet die, die auf Opferbonus verzichtet, fliegt. Fernsehen, du schönes Biest! Aber gerade deswegen blieb ich hängen – weil Größe manchmal leise ist. Kein großer Monolog, keine Tränenflut für die Kameras, sondern eine Entscheidung, die mehr sagt als tausend O-Töne.
Wie es dazu kam – und warum es sie traf
Die Staffel hat’s in sich: Gruppenwechsel, Nominierungswirrwarr und Duelle, bei denen Freundschaften so schnell bröseln können wie trockene Baukekse. Gestern entschieden die Zuschauer zwischen Sarah‑Jane Wollny und Achim Petry – und wählten Sarah‑Jane raus. Aua. Der Weg dahin: erst das verlorene Duell, dann die Nomiliste, dann das Publikumsvoting. Und mittendrin diese Einkaufswagen-Situation, die im Rückspiegel wie der berühmte Schmetterlingsflügelschlag wirkt, der den Sturm auslöst.
Ich habe mich ertappt, wie ich innerlich kommentiert habe wie ein Stadionsprecher: „Geh auf Sicherheit!“, wollte ich rufen. Aber Sarah‑Jane blieb bei ihrer Linie. Und genau deshalb habe ich applaudiert. Ja, raus ist raus – aber manchmal gewinnt man, indem man verliert. Klingt kitschig? Mag sein. Doch das passt zu einer Kandidatin, die im Haus nicht die Lautsprecherin geben wollte, sondern die Menschliche. Und die, nebenbei, auch persönliche Themen nicht zur Quote-Kanone gemacht hat, sondern in Momenten der Ruhe erzählt hat. Echte Momente stechen in diesem Format immer heraus.
Mein Blick hinter die Glasscheibe
Ich war schon bei den frühen BB-Staffeln am Start (fragt nicht, wie alt ich bin), und eines hat sich nie geändert: Am Ende zeigen Exits, wer wir als Publikum sein wollen. Belohnen wir Intrigen? Oder honorieren wir Haltung? Sarah‑Janes Exit ist in dieser Staffel ein kleiner Lackmustest. Er zeigt, dass Teamgeist zwar Applaus bekommt – aber nicht immer den rettenden Anruf.
Und trotzdem: Diese Entscheidung macht die nächsten Tage spannender. Das Haus hat ein moralisches Gegengewicht verloren. Wie reagieren die anderen? Wer füllt die Lücke – mit Herz oder mit Lautstärke? Wird es jetzt taktischer, schärfer, vielleicht sogar wilder? Ich wette meinen letzten Salzstangenkrümel darauf, dass die Stimmung anzieht wie ein Betonmischer im Turbogang.
Was ich mitnehme – und was ihr nicht verpassen solltet
Für mich bleibt Sarah‑Janes Abgang ein ungewöhnliches Highlight: eine Exit-Story mit Haltung. In einer Welt, in der „Alles für die Krone“ oft als einziger Weg verkauft wird, hat jemand „nein“ gesagt – und damit „ja“ zu sich selbst. Muss man nicht lieben, darf man aber respektieren. Und jetzt, liebe Reality-Feinschmecker, wird’s richtig interessant. Denn wenn solche stillen Fixpunkte raus sind, kippt die Balance – und dann zeigt sich, wer wirklich spielt und wer nur mitläuft.
Also: Augen auf in den nächsten Liveshows. Ich habe meine Salzstangen nachbestellt und die Fernbedienung griffbereit. Wenn das Haus jetzt denkt, es kann im Rohbau gemütlich weiterflüstern, habt ihr die Rechnung ohne uns Zuschauer gemacht. Wir hören alles. Wir sehen alles. Und ja, wir voten auch.
PS: Mein inoffizieller Award des Abends geht an – Trommelwirbel – den Einkaufswagen. Wer hätte gedacht, dass ein rollender Metallkorb zur moralischen Hauptfigur einer Folge wird?
Quellen (verifiziert, aktualisiert am 16.10.2025): Offiziell: Joyn – „Die nächste Bewohnerin ist raus: Sarah‑Jane Wollny“ • WEB.DE – „Sarah‑Jane Wollny zeigt Charakter und fliegt raus“ • BILD – „Sarah‑Jane Wollny ist raus“
